Spitzensportler haben Peking im Visier

Beim Biathlonweltcup im schwedischen Östersund und dem Langlaufweltcup im finnischen Kuusamo starten die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) am letzten November-Wochenende in die Olympiasaison. Für die neun Frauen und Männer bleibt Peking das klare Saisonziel. Teamchef Christoph Eigenmann wagt einen Ausblick auf den Winter und setzt hohe Ziele.

18.11.2021, David Marquis

«Vor vier Jahren sind wir mit zwei olympischen Einzeldiplomen aus Pyeongchang zurückgekehrt. Dies ist für mich auch in Peking das Minimalziel», so Eigenmann. Die Damenstaffel im Biathlon sei ebenfalls Kandidatin für ein Diplom. Der Weg zum Erfolg sei aber steinig, erklärt er: «Es gibt in beiden Disziplinen nur wenige Quotenplätze für die Schweiz und die Athletinnen und Athleten haben nicht viele Gelegenheiten, sich im Weltcup zu beweisen.» Denn bereits am 16. Januar wird bestimmt, wer die Schweiz in Peking vertreten darf. Am 4. Februar beginnen dann die olympischen Spiele.

Damen Staffel 2021
Die Biathlon-Staffel der Damen, der auch EZV-Athletinnen angehören, zählt zu den Kandidatinnen auf ein olympisches Diplom.
© «NordicFocus»

Gute Ausgangslage für EZV-Team

Obwohl Christoph Eigenmann die Selektion als «riesige Herausforderung» sieht, ist er bezüglich der Leistungen des EZV-Teams zuversichtlich. Im Biathlon haben Selina Gasparin und Irene Cadurisch aufgrund ihrer Resultate der letzten Saison bereits eine halbe Olympiaqualifikation im Gepäck, müssen diese aber noch bestätigen und verfügen somit über eine gute Ausgangslage. Doch auch für die anderen Sportlerinnen und Sportler stehen die Qualifikationschancen gut. «In Pyeongchang konnte nur eine Person aus unserem Team nicht antreten. Ich wünsche mir, dass auch in Peking sieben oder acht unserer neun Sportlerinnen und Sportler qualifiziert sein werden und schlussendlich an den Spielen ihre Ziele und jene der EZV erreichen können», so Teamchef Eigenmann. Der aktuelle Formstand stimme ihn positiv.

Kälte und Wind in China

Die olympischen Spiele hätten, so Eigenmann, bereits die Saisonvorbereitung geprägt: «Die klimatischen Bedingungen in China sind eine Herausforderung. Es wird sehr kalt sein. Zudem erwartet er starke Winde, was gerade im Biathlon die Entscheidungen beeinflussen kann. Auf die Kälte habe man sich bestmöglich eingestellt: «Swiss Ski hat Lungenfunktionstests in der Kältekammer gemacht und mit Wärmebildkameras analysiert, wo bei unserer Wettkampfbekleidung der grösste Wärmeverlust entsteht.»

Besichtigung war nicht möglich

Auch die Corona-Pandemie geht nicht spurlos am Team vorbei. So sei das Besichtigen der Wettkampfstätten in China nicht möglich gewesen. «Die Streckenprofile haben wir aber erhalten und im Laufband in Magglingen programmiert. Jedoch konnten wir diese nicht wie üblich mit Videobildern ergänzen», erklärt Christoph Eigenmann. Auch die Skis könne man nicht perfekt präparieren, da man die Eigenschaften des Schnees vor Ort nicht kenne, doch: «Wir werden eine Maschine im Gepäck haben, um den Schliff unserer Skis vor Ort zu optimieren und den Schneegegebenheiten anzupassen.»
 

Autogrammkarte 2021
Das Spitzensport-Team der EZV mit Elisa Gasparin, Selina Gasparin, Aita Gasparin, Irene Cadurisch, Lydia Hiernickel, Christoph Eigenmann (Teamchef), Erwan Käser, Martin Jäger, Serafin Wiestner und Ueli Schnider (von links).

Von der Grenze auf die Loipe

Die Athletinnen und Athleten des EZV-Spitzensport-Teams sind nicht nur sportlich erfolgreich, sie sind auch uniformierte Mitarbeitende der EZV. Nebst ihren Einsätzen auf der Loipe stehen sie regelmässig an der Grenze und setzen sich für die Sicherheit der Schweiz ein. Vor Saisonbeginn hat Teamchef Christoph Eigenmann seine Sportlerinnen und Sportler am Flughafen Zürich zusammengerufen, um uniformierten Dienst zu leisten. Dort haben sie Kontrollen im Personen- und im Frachtverkehr vorgenommen, mit Erfolg: Sie konnten unter anderem eine Betäubungsmittel-Sendung anhalten. «Ein solcher Fund ist genauso schön, wie wenn beim Biathlon alle fünf Schüsse ins Schwarzen treffen», freut sich Eigenmann.

Ueli Schnider und Serafin Wiestner
Ueli Schnider (links) und Serafin Wiestner kontrollieren am Flughafen Zürich eine Frachtsendung.
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